Arbeitsplaner - was ist zu tun im Juli?

Das unbeständige, feuchte Wetter führt(e) bei Erdbeeren und Kirschen zu Schäden. Ebenso begünstigt diese Witterung die Fruchtmonilia. Und auch Kirschfruchtfliege und Kirschessigfliege sind munter unterwegs. Der Schaddruck durch die KEF steigt derzeit sehr stark an. Teilweise lassen sich die Kirschen nicht mehr vermarkten und bleiben am Baum. 

 

Obstgarten

 

Steinobst 

  

Im Steinobstbereich ist der Sommerschnitt sinnvoll.  

Süßkirschen schneidet man direkt nach der Ernte. Wichtig ist das Auslichten in den Baumkronen. Der Schnitt ist so auszuführen, dass regelrechte Licht- und Luftschächte entstehen. Hierdurch wird die Entwicklung der Blüten für das kommende Jahr positiv beeinflusst und der Kronenaufbau kann korrigiert werden. Ziel ist die Förderung von generativem 2 – 4-jährigem Holz. An diesen erntet man die qualitativ besten Früchte. Beim Wegschneiden stärkerer Äste im unteren Bereich sind diese nicht direkt an der Basis, sondern auf Zapfen (ca. 10 bis 20 cm) zu schneiden. Dies dient der besseren Wundheilung und verhindert das Eindringen möglicher pilzlicher Krankheiten und Absterben des Basisastes. Diese Zapfen werden später, wenn sie vertrocknet sind, weggeschnitten. 

Beim Pfirsich entfernt man nach der Ernte im oberen Bereich die stärken und im unteren Bereich die schwächeren Triebe. So erhält man einen harmonischen Baumaufbau. Die wärmliebende Aprikose sollte grundsätzlich nur im Sommer nach der Ernte geschnitten werden.

Bei starkwachsenden Baumobstarten ist ein Sommerschnitt sinnvoll. Hierdurch wird das Triebwachstum für das kommende Jahr gehemmt. Bei schwachem Wachstum ist auf den Sommerschnitt zu verzichten. Allerdings sind bei Jungbäumen Konkurrenztriebe an Leit- und Gerüstästen zu entfernen.

Zusammen mit dem Juniriß wird die Fruchtausdünnung ausgeführt. Anfang Juli sind die Bäume nochmals auf ihren Behangdichte zu überprüfen und gegebenenfalls ist nochmals auszudünnen. Natürlich entfernt man hier krankes oder beschädigtes Obst.

 

Thema Schorfinfektionen: Viele Möglichkeiten gibt es im Hobbybereich nicht. Neben den Pflanzenstärkungsmitteln können verschorfte Bestände mit den erlaubten „Pilzfreimitttel“ behandelt werden.

Im Kernobstbereich ist das Granulovirus-Präparat Madex MAX und Madex Apfelwicklerfrei zur Bekämpfung des Apfelwicklers (Obstmade) zugelassen. Nähere Info auf der Seite des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg. Ebenso kann man einen sogenannten Fanggürtel aus Wellpappe am Stamm anbringen und die dort verkriechenden Raupen einsammeln und entsorgen.

 

Auch im Steinobstbereich kann es witterungsbedingt zu Problemen, z/B bei den Kirschen mit der Spühfleckenkrankheit und bei den Pflaumen Rost, bzw. beim gesamten Steinobst mit Monilia kommen. Hier kann man auch mit den erlaubten „Pilzfreimitteln“ arbeiten.

 

In den letzten Jahren kam es auch bei den Walnüssen vermehrt zu Krankheits- und Schädlingsproblemen. Einmal haben wir die Bakterienkrankheit Xanthomonas und die Pilzkrankheiten Marsonina und Colletotrichum und seit ein paar Jahren hat sich auch die Walnussfruchtfliege eingenistet. Hier gibt es im Hobbybereich nur eines: alle befallenen Teile aufsammeln und vernichten /Restmüll).

 

 

Beeren

  

Nach der Ernte von Strauchbeeren ist der optimale Zeitpunkt zum Entfernen der ältesten (4 bis 5 Jahre alten) Triebe. Somit können sich die jungen Triebe besser entwickeln. Ein Strauch von Johannis- und Stachelbeeren besteht aus maximal 10 – 12 Trieben.  Diese sind bei Roten- und Weißen Johannisbeeren, Stachelbeeren, gleichmäßig auf einjährige, zweijährige und mehrjährige Triebe zu verteilen. Die Schnittmaßnahmen im Sommer mindern bei Stachelbeeren den Mehltaudruck.

Schwarze Johannisbeeren fruchten am einjährigen Langtrieb; die Schnittmaßnahmen sollten diese Wachstumsgesetze unterstützen.

Bei Sommerhimbeeren werden die alten Tragruten direkt nach der Ernte entfernt.

 

Im Garten bleiben die Erdbeerpflanzen meistens über einen Zeitraum von mehreren Jahren stehen. Anfang bis Ende Juli, je nach Wachstum, sollten diese dann abgemäht werden. Diese Arbeit kann man mit dem Rasenmäher ausführen. Die Schnitthöhe beträgt 1 – 2 cm über dem Herz (junge mittige Triebe) der Pflanze.  Das Mähgut und das vor der Ernte untergelegte Stroh sind zu entsorgen und sind nicht zu kompostieren (Krankheitserreger). 

 

 

Gemüsebeet

 

Hier ist insbesondere auf das richtige Gießen zu achten. Es genügt, alle 3 bis 4 Tage zu gießen. Man rechnet ca. 15 bis 20 Liter pro m2. Das Wasser sollte so langsam zugeführt werden, dass keine Verschlämmung entsteht, also in 3 oder 4 Durchgängen. Gießen sollte man nicht in der prallen Mittagssonne. Am besten gießt man in den frühen Morgenstunden. Gerade in den heißen Sommermonaten ist auf eine optimale Wasserversorgung zu achten. Unterstützen kann man dies durch Mulchen um die Pflanzen. Das Mulchmaterial darf aber nicht bis direkt an die Pflanzen reichen, dient als Verdunstungsschutz und unterdrückt Bei-(Un)-kräuter.

 

Bei den Freilandtomaten ist auf eine gute Belüftung zu achten. Hierzu werden die untersten Blätter bis zum ersten Fruchtansatz entfernt, ebenso die gelben Blätter am Stock.

 

Jetzt ist Zeit, Bleich- und Grünspargel zu düngen. Das Kraut lässt man stehen, damit es wieder dem Wurzelstock die in den Rhizomen gespeicherten Assimilate zuführt. Gedüngt wird mit 60 bis 70 g/m2 eines mineralischen oder mineralisch-organischen Volldüngers oder 80 bis 90 g/m2 Hornmehl. Die Düngung wird in 2 Gaben, einmal am Anfang, einmal zu Ende des Monates gegeben.

 

 

Ziergarten

 

Die Heckengehölze erhalten ihren Formschnitt.  Dieser erfolgt pyramidal, also nach oben verjüngend. Allerdings sollten keine Vögel mehr in der Hecke brüten.

 

Kräftig wachsende und reich blühende Balkonpflanzen sind ab Mitte Juli zu düngen. Anwendungskonzentration bei ca. 0,2 %.

Ebenso sind Rosen für den 2. Blühansatz jetzt zu düngen.

 

Auch der Rasen kann jetzt eine Düngung mit einem Rasendünger vertragen.

 

Hochwüchsigen Staudenpflanzen sollte man eine Stütze (Metall, Kunststoff oder Holz, egal) geben und diese daran befestigen. Bei manchen Stauden fördert ein Rückschnitt eine spätere zweite Blüte.

 

 

Pflanzenschutz

 

Im Gartenkalender-Online von Obst & Garten wird auf den Citrusbockkäfer als meldepflichtigen Schädling hingewiesen. Dieser wohl 2008 aus Asien eingeschleppte Schädling bedroht hier Laubbäume wie Ahorn, Buche, Weide, Birke, Platane oder Rosskastanie. Der Käfer ist schwarz mit weißen Flecken und hat auffällig lange Fühler. Der Hauptflug beginnt in Deutschland Ende Juni.

 

 

 

Lothar Herb